Design und Betrieb / Design and Operation
Planungsvorgang Lauffen 2011
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- Kategorie: Design und Betrieb
- Zuletzt aktualisiert: Samstag, 24. September 2011 08:59
- Geschrieben von Andreas Kabisch / mh
In vielen Schritten zum endgültigen Layout:
Planungsvorgang des americaN Meetings Lauffen 2011
Die modulare Modellbahn-Anlage des americaN FREMO Treffen Lauffen gab es vom 23. bis 26. Juni 2011.
Andreas und René planten das Layout und den Betrieb, und sie begannen lange vor dem Treffen:
Mittwoch, 8. Dezember, 2010
Hallo,
ich habe mal ein Arrangement gemacht, auch um den Platz in etwa abschätzen zu können.
Noch nicht berücksichtigt sind Industrie - Module von Elmar, dazu gibt es noch keine Maße.
Ich habe versucht, viel Platz für fiNeScale in der Mitte zu lassen.
Locals vorher zu blocken wäre auf jeden Fall wichtig.
Am Vortag schon Wagen in die Mitte des Arrangements zu bringen (und einen Teil der Wagen erst am Folgetag in die Schattenbahnhöfe abzufahren) ist ein interessanter Vorschlag.
Habe mich erst mal ums Arrangements gekümmert (mit dem Betrieb im Hinterkopf), um das genauer durchzudenken brauche ich noch Zeit.
Erste Arrangementfassung Lauffen_2011_R0.03: (als pdf)
Mit dem letztlich in Lauffen aufgebauten Arrangement und Fahrplan hatte das alles nichts zu tun.
Das ist ein kontinuierlicher Prozess, bei dem immer wieder mit unterschiedlichen Ideen durchgespielt wird, ob alles funktioniert.
Hier die endgültige Betriebskonzepts - Mail vom 02.06.2011:
Hallo zusammen, hier schon mal ein paar Infos zum Betrieb in Lauffen.
Rene und ich haben uns folgendes überlegt:
- Das wichtigste sind wie immer viele interessante Jobs, die aber nicht zu lang sein dürfen.
- Auch sollte eine "Session" nicht zu lang sein, vor allem um die fixen Jobs nicht zu anstrengend werden zu lassen.
- Ca. 110 Wagen sind pro Fahrplantag zuzustellen, plus Stahlwerk, plus Kohleverkehr... es gibt also viel zu tun.
Der Fahrplantag wird diesmal in einer Vormittags- und einer Nachmittags-Session gefahren.
Dazwischen befindet sich ein definierter Zustand der Züge, so dass immer klar ist, wie es nachmittags weiter geht. Das gibt uns die Gelegenheit, die fixen Jobs neu zu verteilen.
Allen Schattenbahnhöfen sind Farben zugeordnet:
- Erehwyna Yard: Schwarz Grau ("Süden", Start für 3 Locals)
- Sarah Creek Yard: Gelb Grün ("Westen", Start für 4 Locals)
- Moonrise Yard: Orange Blau Rot ("Osten", Start für 5 Locals)
Unsere Main verläuft zwischen Sarah Creek Yard und Moonrise Yard, und wird (bis auf 2 Yardlimit - Bereiche) dispatcht.
In Haslingen mündet die Strecke einer anderen Bahngesellschaft in unsere Main.
In Yard Extension zweigt eine Branch ab, welche in Trunklaid Valley endet.
Auch diese wird von einer anderen Bahngesellschaft betrieben.
Zwischen diesen Ästen müssen Übergaben stattfinden, dies geschieht in Aberdeen Yard und in Yard Extension.
Das Yardlimit von Aberdeen Yard geht von Diesel Service bis Einfahrtsweiche Haslingen.
Für Haslingen ist ein eigener Yardmaster zuständig, welcher den gesamten Verkehr bis Erehwyna Yard regelt.
Rangieren tut dieser aber nur in Haslingen selbst.
Zugverkehr zwischen Aberdeen Yard und Haslingen kann ohne Dispatcher stattfinden (die Yardmaster müssen sich absprechen).
Das Yardlimit der Yard Extension geht von Watkins bis einschließlich Rocky Point.
Dispatcht wird der Bereich Luketown - Fremont bis zum Yardlimit, der Bereich Watkins bis Diesel Service (also mit JKCoal) sowie der Bereich ab Abzweig Haslingen (also Chatteris). Das ist genug Arbeit für einen Dispatcher, aber ein Dispatcher sollte reichen.
Somit hätten wir vier fixe Jobs:
- Dispatcher
- Yardmaster Aberdeen Yard
- Yardmaster Haslingen
- Yardmaster Yard Extension.
Wenn man sich das Arrangement ansieht und sich neben Durchgangszügen auch noch den Kohleverkehr vorstellt, werden zwei Probleme klar: Durch viele Züge wird der Abschnitt zwischen den Yards zum Flaschenhals. Und ein von Moonrise Yard über die ganze Main bis nach Sarah Creek Yard laufender Local wäre ein sehr langer Job, da in sehr vielen Betriebsstellen rangiert werden müsste.
Deshalb: Alle Locals fahren als kurze Turns: Von Erehwyna Yard nach Aberdeen Yard (und zurück), von Sarah Creek Yard nach Aberdeen Yard (und zurück) sowie von Moonrise Yard nach Yard Extension (und zurück).
Dadurch rangiert jeder Local in maximal 2 Betriebsstellen.
Zusätzlich gibt es den Transfer Job (stationiert in Aberdeen Yard, aber eigentlich egal).
Dieser fährt auf Anforderung der Yardmaster "Transfer Runs" zwischen Aberdeen und Yard Extension (und bedient dabei JK Coal). Nach einmal hin und her wird der Job wie ein Staffelstab an die nächste Zugmannschaft weitergegeben.
Wir haben durch Aufteilung der abendlich letzten Locals-Jobs sichergestellt, dass jeder Wagen noch zugestellt wird.
Eine Verstopfung des Flaschenhalses durch viele rangierende Locals wird es nicht geben. Die Branch wird wie bereits praktiziert von einem eigenen Branch - Job bedient, dieser fährt auf Anforderung des Yard Extension Yardmasters. Spätestens nach der Vormittags-Session wechselt auch dieser Job, evtl. früher, mal sehen.
Beispiel:
- Ein Wagen aus Trunklaid Valley, welcher nach Grün (Sarah Creek Yard) muss, landet zunächst in Yard Extension.
- Von da aus geht es mit dem Transfer Run nach Aberdeen Yard.
- Und endlich mit einem nach Sarah Creek Yard fahrenden Local in den Schattenbahnhof.
Die Yardmaster kriegen Listen, in welchem Ast sich welche Betriebsstelle befindet.
Wir wollen unsere Frachtzettel ja weiter verwenden, denn genau diese Information gehört eigentlich in die "VIA" Zeile des Frachtzettels: Für einen Wagen aus Sarah Creek Yard, der nach Luketown muss, müsste da "Yard Extension" stehen.
Somit wüsste der Aberdeen Yardmaster sofort, wohin mit dem Wagen. Aber wir kriegen das auch so hin. Der Haslingen-Yardmaster, der Branch-Job und die Locals über Haslingen brauchen keinen Funk. Auch mal schön, gefunkt wird auf der Main schon genug!
Die Züge zur Versorgung von Haslingen gibt's natürlich auch, ich bin schon gespannt wie das Stahlwerk funktioniert!
Keine Panik, falls jetzt nicht alles klar geworden ist. Es gibt wie immer eine Strecken - Begehung und die Job Descriptions!
Viele Grüße;
Andreas
Planungsablauf:
- Welche Module nehmen teil, was sind die für die Planung wichtigen Module (Schattenbahnhöfe, Abzweige etc.)?
- Wie viel Platz steht zur Verfügung?
- Grundidee. Kann auch erst mal nur das mit unseren Mitteln Mögliche sein: Eine (evtl. sich teilende) Main wird es immer geben.
Die für Lauffen ursprünglich verfolgte Grundidee einer sehr langen Main um die ganze Halle herum wurde wieder verworfen, weil uns nichts eingefallen ist das mit kurzen Local - Jobs realistisch zu bedienen, und weil die Locals halt doch immer die Strecke blockieren.
Deshalb sind wir zurück auf das Grundprinzip unserer letzten großen Treffen:
- Alle kleinen Betriebsstellen raus aus der Main.
- Dann war die Überlegung, wie viele Abzweige es geben wird (einen, zwei oder sogar drei).
- Zu jedem Abzweig gehört eine Betriebsstelle, um die Wagen zu verteilen.
- Die Yard Extension kann das leisten, ebenso Aberdeen Yard.
- Rein von der Größe her wäre das zur Not auch bei JKCoal möglich, sowie bei Haslingen Steel.
- JKCoal ist aber eine ideale Kreuzungsmöglichkeit (zur Not 3 Gleise), und nachdem Hazeltine nicht dabei ist war klar: JKCoal wird als Kreuzungsmöglichkeit in der Main gebraucht.
- Haslingen Steel war bisher so noch nie im Einsatz, hat selbst internen Verkehr und die Technik war noch nicht zuverlässig genug für den Einsatz an betrieblich wichtigster Stelle.
- Letztlich waren wir froh, dass der reine Abzweig funktioniert hat.
- Zwei Yards, also bleibt es bei zwei Verzweigungen.
JKCoal als größte Kreuzungsmöglichkeit wollte ich zwischen den Yards haben.
Somit hätten wir bis jetzt als Main:
- Schattenbahnhof - Aberdeen Yard - JKCoal - Yard Extension - Schattenbahnhof.
Haslingen Steel sollte als Abzweig genutzt werden. Falls möglich wollte ich Rocky Point als zweiten Abzweig, weil das abzweigende Gleis in Rocky Point sonst irgendwie verschwendet ist.
Alternativ hätte man auch Sand Pit Junction, South King Street oder Fremont Branch nehmen können.
Fremont funktioniert aber auch so gut.
Erfahrungen mit Haslingen Steel mussten erst mal gesammelt werden, deshalb war klar:
- Die Main führt über die in Haslingen Steel dafür gedachte Main und nicht über die Harfe ins Werk.
Zum Warten auf das Einfädeln in den Main - Verkehr kann der Bereich genutzt werden.
Deshalb war der unterschiedliche Charakter der beiden Branches klar: Die Haslingen - Branch kriegt den dritten Schattenbahnhof ans Ende, da über Haslingen Steel Durchgangszüge gepuffert werden können.
Bleibt Trunklaid Valley als Abschluss für die andere Branch.
Die Main braucht weitere Kreuzungsmöglichkeiten, diese wollte ich zwischen den Branches und den Schattenbahnhöfen haben. Dadurch wird die Main erst zur Main, sprich lang genug mit Kreuzungsmöglichkeiten.
Vor welchen Schattenbahnhof Chatteris oder Luketown kommt, war erst mal egal.
Auch welcher Yard für welche Branch verwendet wird, ergab sich erst beim Planen: Yard Extension hat etwas mehr Kapazität, Fremont musste mit versorgt werden, deshalb kam die Yard Extension zu Rocky Point.
Es sollte keine Branch mit ganz wenig Verkehr verhungern, deshalb war klar, dass die Trunklaid Branch länger werden musste als die Haslingen Branch.
Die Main von 2nd Street sollte genutzt werden, nicht nur der Abzweig. Colorado Cement war auch noch nicht ausgestaltet, deshalb kamen die beiden an Haslingen dran.
Als kurze Kreuzungsmöglichkeit blieb nur Topton, deshalb war das in der Mitte der Trunklaid Branch.
Da Rocky Point Abzweig sein sollte, wollte ich es aus der Ecke raus haben.
Alle Schattenbahnhöfe und Betriebsstellen mit Kreuzungsmöglichkeit sind verteilt.
Der Lauf von Locals oder das Frachtaufkommen hat bis jetzt nur am Rande eine Rolle gespielt. Auch einzelne Jobs, die sich ergeben könnten, gab's höchstens mal im Hinterkopf. Sollte damit was nicht aufgehen, müsste grundsätzlich das Arrangement nochmal umgeplant werden.
Wenn man die Wagenzahlen für die Betriebsstellen addiert, ergeben sich reichlich 110 Wagen pro Tag, Haslingen Steel und den Kohleverkehr mal ausgenommen.
Damit ein Local - Job nicht zu lang wird, sollte ein Local max. 10 Wagen haben. Besser etwas weniger. Somit war klar: wir brauchen 12 Locals.
Ich wollte vermeiden, das wir innerhalb des Arrangements Locals aufbauen müssen (oder am Vortag was hinstellen), das hätte glaube ich zum Frachtzettel - Chaos geführt.
An unserem Frachtkonzept mit den vorab für den Tag gesammelten Frachtzetteln sollte sich nichts ändern.
Hätten wir es gemacht wie bisher (durchgehende Locals bis zum anderen Schattenbahnhof, Turns über alle Yards bis zum entferntesten Yard im Arrangement und über alle Yards zurück), wäre es mit dem Verkehr sehr schwierig geworden:
- Im Bereich zwischen den beiden Yards würden alle 12 Locals verkehren, unabhängig davon wie viele Turns oder durchgehende Locals.
- Das wäre viel zu viel Verkehr gewesen, die Durchgangszüge müssen da ja auch noch durch.
- Außerdem wären die einzelnen Jobs viel zu lang.
- Erfahrungswert: ein Local sollte an maximal 4 (besser sind 3) Stellen rangieren.
- Wird eine Betriebsstelle nochmal durchfahren, zählt das als erneuter Rangier-Punkt. Man hat ja andere Wagen dabei.
Die Rettung war die eigentlich aus der Not geborene Idee mit dem Transfer - Job. Alle Locals fahren als Turn bis zum ersten Yard, den Rest macht der Transfer - Job.
Der Abzweig in Haslingen führt zu 2 Schattenbahnhöfen, auf der anderen Seite ist nur ein Schattenbahnhof. Deshalb war klar: mindestens 5 Locals starten aus diesem Schattenbahnhof.
Auf der Main sollte mehr Verkehr sein als auf der Branch, deshalb die Aufteilung in 4 und 3 Locals.
Die Zuteilung der Farben ist heikel, nach Erfahrungswerten ergibt sich folgende "Hitliste":
- Die meisten Wagen laufen nach "Orange".
- Danach in etwa gleichauf die Farben "Blau", "Gelb" und "Grün".
- Dahinter mit etwas Abstand "Grau".
- Das Schlusslicht bilden "Schwarz" und "Rot".
So sind die Farben für die Schattenbahnhöfe zustande gekommen:
- Erehwyna Yard: Schwarz Grau ("Süden", Start für 3 Locals)
- Sarah Creek Yard: Gelb Grün ("Westen", Start für 4 Locals)
- Moonrise Yard: Orange Blau Rot ("Osten", Start für 5 Locals)
An Fremont und 2ndStreet hing in einer früheren Planungsphase mehr dran, aber diese zusätzliche Verästelung macht den Lauf der Locals zu umständlich.
Da Haslingen Steel mit seinem Verkehr die große Unbekannte war, wurde die Haslingen Branch im Laufe der Planung immer kürzer. Zur Not hätte es Möglichkeiten für unsere Sweeper gegeben, aber bei so vielen Locals...
Und Platz für Durchgangsverkehr sollte ja auch noch sein.
Jetzt kommen die Jobs ins Spiel: Möglichst viele interessante aber kurze Jobs.
Die Jobs, hier als Datei.xls
Durch die Einplanung von Watkins bzw. Diesel Service neben den Yards hätte es auch noch die Möglichkeit für Lokwechsel gegeben, aber das erschien dann als zu viel des Guten.
Die Yardlimits wurden erst jetzt festgelegt.
Durch den zusätzlichen Haslingen Yardmaster konnten wir diesen Ast ohne Funk fahren, nach den positiven Erfahrungen aus Schutterwald eine angenehme Abwechslung.
Die Bedienseiten der Module und die Laufwege des Personals nicht vergessen!
letzter Planungsstand vor dem Aufbau
und dann wurde beim Aufbau noch leicht umgeplant, unter anderem wurde die Schlackekippe versetzt:
dazu gab es noch ein paar zusätzliche kleine Änderungen, die sich beim Aufbau ergaben.
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